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'Die letzten Meter bis zum Friedhof' von Antti Tuomainen

Schwarzer Humor ist finnisch

 

Ein Krimi aus einer ungewöhnlichen Perspektive,  schlaue Lebensweisheiten ganz nebenher eingestreut und viel schwarzer Humor, verdammt viel schwarzer Humor – das macht dieses Buch zu einem großen Lese-Spaß.  Wer glaubt, dass die Engländer das Patent auf schwarzen Humor haben, den belehrt der Finne Antti Tuomainen eines Besseren.

 

 

Ich kannte den Autor ehrlichgesagt vorher nicht und bin nur durch Zufall, nämlich durch eine Eintrittskarte bei der Lit.Cologne, auf ihn und dieses Buch gestoßen, zum Glück! Denn diese Lesung mit Tuomainen selbst und dem großartigen Bela B. von den Ärzten war sensationell. Wer hätte gedacht, dass man bei einem Titel wie ‚Die letzten Meter bis zum Friedhof‘ so lachen kann? Ich jedenfalls vorher nicht. 

 

 

Worum geht’s in diesem Buch?

 

Der finnische Pilzhändler Jaako (37) erfährt von seinem Arzt, dass er sterben wird, er wurde vergiftet.  Eine Chance auf Heilung gibt es nicht, „diese Werte könnten selbst ein Nilpferd niederstrecken“, versichert  ihm der Arzt. Als wäre das nicht genug für einen Tag, erwischt Jaako dann auch noch seine Frau und Mitfirmeninhaberin Taina in flagranti mit seinem  Mitarbeiter Petri und zeitgleich taucht plötzlich eine neue Konkurrenzfirma im lukrativen Matsutake-Geschäft  auf, deren Mitarbeiter Jaako auch nicht gerade wohlgesonnen sind. Wer also hat ihn umgebracht? Jaako beginnt in seinem eigenen Mordfall zu ermitteln und erlebt dabei wirklich kuriose Dinge und bizarre Todesfälle, die ich hier besser nicht weiter ausführe, um allen Lesewilligen nicht die Spannung zu nehmen.

 

 

„Es ist seltsam. Wie lange ich in dem Glauben gelebt habe, unsterblich zu sein, als würde Sommer auf Sommer folgen, als würde der nächste besser werden als der vergangene. Wahr ist, dass wir nur einen Augenblick haben: einen Moment lang Sonne, einen hellen Schein, den wir nicht verstehen, einen Raum aus Zeit, der schwindet.“

 

Ja und solche Sätze haut Antti Tuomainen dann so ganz zwischendurch dann auch mal raus. Einfach so. Bäm! Drübernachdenken. Weiterlesen.

 

 

Tuomainen hat übrigens schon mehrere Krimis geschrieben, aber immer anders, nicht in eine Genre-Schublade passend. Warum?  Damit er sich selbst nicht langweilt, erzählte er bei der Lesung in Köln. Sympathisch. Es war definitiv nicht das letzte Buch, das ich von ihm gelesen habe.         

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